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©opyright Iris Hoth
 

Die Bedeutung der Familie

"Auf Vulkan ist nichts wichtiger als die Familie. Familiäre Loyalitäten haben sogar Vorrang vor dem Gesetz. Im Grunde genommen wird meine Heimat von einer Oligarchie regiert, die aus verschiedenen prominenten Familien besteht. Meine gehört dazu."

(Spock in "Sohn der Vergangenheit" von Ann C. Crispin [cri01])

Spock mit seinem Vater Sarek und seiner irdischen Mutter Amanda
Es gibt viele Hinweise – sowohl in den Romanen als auch in Episoden und Filmen – auf die herausragende Bedeutung, die auf Vulkan der Familie zukommt. Ein wenig (oder auch ein wenig mehr) erinnert der Umgang mit familiären Angelegenheiten an die Adelsspiele im mittelalterlichen Europa. Die Familie übt die absolute Kontrolle und Bestimmung über das Leben der Kinder aus. Die Eltern treffen die Partnerwahl, und auch die Berufswahl erfolgt meist in Fortsetzung familiärer Traditionen.

 
"Die Erwartungen der Familie sind nur schwer in Einklang zu bringen mit persönlichen Ambitionen und Wünschen. Die Familie trifft die wichtigsten Lebensentscheidungen oder versucht es zumindest. Sie befindet über die berufliche Laufbahn, sogar die Ehe."
(Spock in "Sohn der Vergangenheit" von Ann C. Crispin [cri01])

Für unser Verständnis klingt das furchtbar restriktiv und altertümlich. Und auch auf Vulkan verstärken sich mittlerweile Tendenzen, die Einflussnahme der Familie auf persönliche Belange zu schmälern. Dennoch lohnt sich ein forschender Blick auf die Ursachen für die familiäre Macht auf Vulkan.

Historisch leitet die Bedeutung der Familie sich bereits aus dem nomadischen Leben der vulkanischen Urahnen ab, in dem ohnehin das gesellschaftliche, familiäre und persönliche Handeln auf den Stamm, also die Großfamilie, begrenzt war. Im Kampf um die spärlichen Ressourcen des Planeten, der zu einer gezielten Förderung genetisch vorteilhafter Mutationen durch entsprechende Bindungen führte, avancierte die politische Hochzeit bald von einer Kampfeslist zur Tradition, die in der Ära der Expansion fortgesetzt wurde. Ziel war zu dieser Zeit die Ausdehnung der Macht des jeweils eigenen Clans. Ebenso wie die Partnerwahl Gesichtspunkten der Vorteilnahme unterworfen war, unterlag die Berufswahl den Geboten der Nützlichkeit. Die jungen Familienangehörigen wurden gezielt in jenen Berufen beziehungsweise Fertigkeiten ausgebildet, für die im Clan Bedarf bestand. So lenkten die alten, insbesondere die ehrwürdige Mutter des Clans, das Schicksal der Jungen.

Im Hinblick auf die Berufswahl herrscht heute auf Vulkan völlige Freiheit... Was aber nichts daran ändert, dass die Tradition nach wie vor große Bedeutung hat – es also zum Beispiel Heilerfamilien, Handwerksfamilien usw. gibt – und die Konservativeren unter den ohnehin konservativen Vulkaniern dazu neigen, eine traditionelle Berufswahl ihrer Kinder zu erwarten oder sogar einzufordern. Für den diesbezüglich auf Vulkan existierenden "Starrsinn" bietet Sarek selbst, der der abweichenden Berufswahl Spocks über viele Jahre hinweg völlig unversöhnlich gegenüberstand, das beste (und zugleich vielleicht schlechteste) Beispiel.

Die vulkanische Verlobungsfeier besteht in einer schlichten Zeremonie, an der die Familien der Kinder teilnehmen. Der Zeremonie folgen Bankett und Tanz (wobei die vulkanischen Tänze sich durch eine sehr komplexe Choreografie auszeichnen.
Als Resultat der Verlobung, zu der als ein Bestandteil auch eine Mentalberührung gehört, sind die Verlobten gedanklich-mental miteinander verbunden. Diese Verbindung, die ihrer Intensität nach jedoch noch nicht an die einer Partnerschaftsbindung (Ehe) heranreicht, dauert bis zur Ehe (nicht selten über Jahre) an, während derer sich die Verlobten oft nicht einmal begegnen. [bon02]
Spätestens mit dem Pon farr kommt für die Verlobten die "Stunde der Wahrheit". Üblicherweise folgt der Verlobung jedoch irgendwann im Jugend- bzw. jungen Erwachsenenalter – den Zeitpunkt bestimmen die Verlobten selbst – die konkrete Terminierung der Hochzeit. Von der Bekanntgabe des Termins bis zur Hochzeit wird seitens des Bräutigams bzw. seiner Familie an die Brautfamilie eine Mitgift in Form einer regelmäßigen Alimente gezahlt, deren Höhe von den Vermögensverhältnissen des Bräutigams abhängt. [fon01]

Was die Partnerwahl anbelangt, so ist es auch heute noch völlig üblich, vulkanische Kinder im siebten Lebensjahr zu verloben [bon02 u.a.]. Über die Tradition hinaus, wird diese Handhabe jedoch durch das Diktum des vulkanischen Pon farr sinnvoll. Durch die frühe Partnerbindung wird das Risiko minimiert, dass einen Vulkanier das Pon farr überkommt, ohne dass er sich in einer im wahrsten Sinne des Wortes überlebensnotwendigen Bindung befindet. Aus diesem Grund ist auch die Ehe auf Vulkan ein kulturelles Gebot [lor01], und gibt es kaum alleinstehende Vulkanier.

Für Vulkanier – um dies noch einmal klarzustellen – ist das "Familiendiktat" keineswegs so unerträglich wie Terraner es sich vielleicht vorstellen. Ein Vulkanier wählt nicht den Beruf, der ihm "Spaß" macht, sondern jenen, zu dem er die besten Fähigkeiten mitbringt und in dem er sich insofern als am nützlichsten erweisen kann. Und hinsichtlich der Partnerschaft... Zwar unterscheiden auch Vulkanier sich hinsichtlich ihres Temperaments und wirken Umstände der Lebensführung sich auf das Gelingen einer Partnerschaftsbindung aus, jedoch drängt den Vulkanier keine romantisch-leidenschaftliche Begierde als Voraussetzung seiner Partnerwahl. Von wenigen unglücklichen Bindungen abgesehen, sind im Allgemeinen die vulkanischen Ehen bei weitem stabiler und harmonischer als ihr terranisches Äquivalent.


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