h o t )-( s p o t ©opyright Iris Hoth |
Die Bedeutung der Familie
Für unser Verständnis klingt das furchtbar restriktiv und altertümlich. Und auch auf Vulkan verstärken sich mittlerweile Tendenzen, die Einflussnahme der Familie auf persönliche Belange zu schmälern. Dennoch lohnt sich ein forschender Blick auf die Ursachen für die familiäre Macht auf Vulkan. Historisch leitet die Bedeutung der Familie sich bereits aus dem nomadischen Leben der vulkanischen Urahnen ab, in dem ohnehin das gesellschaftliche, familiäre und persönliche Handeln auf den Stamm, also die Großfamilie, begrenzt war. Im Kampf um die spärlichen Ressourcen des Planeten, der zu einer gezielten Förderung genetisch vorteilhafter Mutationen durch entsprechende Bindungen führte, avancierte die politische Hochzeit bald von einer Kampfeslist zur Tradition, die in der Ära der Expansion fortgesetzt wurde. Ziel war zu dieser Zeit die Ausdehnung der Macht des jeweils eigenen Clans. Ebenso wie die Partnerwahl Gesichtspunkten der Vorteilnahme unterworfen war, unterlag die Berufswahl den Geboten der Nützlichkeit. Die jungen Familienangehörigen wurden gezielt in jenen Berufen beziehungsweise Fertigkeiten ausgebildet, für die im Clan Bedarf bestand. So lenkten die alten, insbesondere die ehrwürdige Mutter des Clans, das Schicksal der Jungen. Im Hinblick auf die Berufswahl herrscht heute auf Vulkan völlige Freiheit... Was aber nichts daran ändert, dass die Tradition nach wie vor große Bedeutung hat es also zum Beispiel Heilerfamilien, Handwerksfamilien usw. gibt und die Konservativeren unter den ohnehin konservativen Vulkaniern dazu neigen, eine traditionelle Berufswahl ihrer Kinder zu erwarten oder sogar einzufordern. Für den diesbezüglich auf Vulkan existierenden "Starrsinn" bietet Sarek selbst, der der abweichenden Berufswahl Spocks über viele Jahre hinweg völlig unversöhnlich gegenüberstand, das beste (und zugleich vielleicht schlechteste) Beispiel.
Was die Partnerwahl anbelangt, so ist es auch heute noch völlig üblich, vulkanische Kinder im siebten Lebensjahr zu verloben [bon02 u.a.]. Über die Tradition hinaus, wird diese Handhabe jedoch durch das Diktum des vulkanischen Pon farr sinnvoll. Durch die frühe Partnerbindung wird das Risiko minimiert, dass einen Vulkanier das Pon farr überkommt, ohne dass er sich in einer im wahrsten Sinne des Wortes überlebensnotwendigen Bindung befindet. Aus diesem Grund ist auch die Ehe auf Vulkan ein kulturelles Gebot [lor01], und gibt es kaum alleinstehende Vulkanier. Für Vulkanier um dies noch einmal klarzustellen ist das "Familiendiktat" keineswegs so unerträglich wie Terraner es sich vielleicht vorstellen. Ein Vulkanier wählt nicht den Beruf, der ihm "Spaß" macht, sondern jenen, zu dem er die besten Fähigkeiten mitbringt und in dem er sich insofern als am nützlichsten erweisen kann. Und hinsichtlich der Partnerschaft... Zwar unterscheiden auch Vulkanier sich hinsichtlich ihres Temperaments und wirken Umstände der Lebensführung sich auf das Gelingen einer Partnerschaftsbindung aus, jedoch drängt den Vulkanier keine romantisch-leidenschaftliche Begierde als Voraussetzung seiner Partnerwahl. Von wenigen unglücklichen Bindungen abgesehen, sind im Allgemeinen die vulkanischen Ehen bei weitem stabiler und harmonischer als ihr terranisches Äquivalent.
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