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©opyright Iris Hoth
 

Gesellschaft und Kultur

7 Mrd. 752 Tsd. spitzohrige, grünblütige und logisch kühle Vulkanierinnen und Vulkanier tummeln sich derzeit auf dem heißen, roten Planeten – halb so viele wie zum gleichen Zeitpunkt der hypothetischen Gegenwart Menschen auf der Erde [cri02]. Freilich besteht auch hierüber keine Einigkeit. Anderenorts wird die Bevölkerung (sehr exakt, denn warum sollte man ungenau sein in Dingen, die sich zählen lassen?) mit 14.715.384.509 [bon02] beziffert.

Und all diese Vulkanier sind sich der Vergangenheit – jenem Vermächtnis von Gewalt und Leidenschaft ihrer Vorfahren – mehr als nur bewusst. Die letzte große "Prüfung" für die Vulkanier – Ahkh, der Krieg gegen die Duthuliv-Piraten – liegt inzwischen ca. 2000 Jahre zurück (so die häufigste Zeitrechnung, an anderer Stelle wird die seitdem vergangene Zeit mit rund 6000 Jahren angegeben [dua+mor01]). Die Erinnerung an den Beinahe-Kataklysmus ihrer Ahnen halten die Vulkanier mit Hilfe von PSI-Techniken wach – sie wird in Form von Engrammen jedem vulkanischen Kind vermittelt. Als Folge hiervon erinnert sich jeder Vulkanier an die Präreformationszeit und an Suraks Epoche, als habe er selbst die Ereignisse jener Zeit miterlebt. [dua+mor01]

Es sind die Erfahrungen ihrer Ahnen, die – als ständiges mentales Mahnmal – die Vulkanier auf Suraks Lehre der pazifistischen Vernunft eingeschworen haben. Zwar ist die vulkanische Gesellschaft – ebenso wie jede andere – keineswegs homogen, dennoch gibt es wohl kaum ein Beispiel für einen größeren gesellschaftlichen Konsens hinsichtlich grundlegender sozialer und ethischer Normen. Die Vulkanier folgen der Vernunft aus Überzeugung.

Im Ruinengebiet von Gol gibt es kunstvollste Statuen und Skulpturen. Dort lebten die besten Bildhauer. Gol gilt als Non-plus-ultra der vulkanischen Kultur. Dort wurde der Palast der Sim're erbaut. [bon02]
Und dort – zwischen den Zeugnissen der Vergangenheit – haben heute die Anhänger der reinen (emotionslosen) Vernunft, die Kolinahru mit ihren Adepten, ihre "Klosterfestung".

Der Umgang mit der Vergangenheit prägt ebenso wie Denkweise und Kultur der Vulkanier auch das Erscheinungsbild des Planeten. Die archäologischen Schätze – die alten Ruinenstädte in der Wüste – werden bewusst weder gepflegt noch etwa ihre einstige Pracht restauriert. Ihr Zerfall ist ein direktes Sinnbild für den Kataklysmus, auf den die vulkanischen Ahnen zusteuerten. Die Ruinen stellen einen krassen Gegensatz zu dem typischen vulkanischen Bestreben nach Ordnung und Ästhetik dar, gewissermaßen eine Buße für die Gewalt der Vergangenheit. [bon02]

Die moderne Architektur Vulkans verzichtet völlig auf die Pracht und den Monumentalismus, der in der Präreformationszeit Macht und Reichtum demonstrierte. Neben der alten Architektur, wie sie zum Beispiel in der Vulkanischen Akademie der Wissenschaften erhalten ist, zeichnen neue Bauten sich durch Bescheidenheit, Funktionalität und nichtsdestoweniger Ästhetik aus. Die Wohngebäude sind meist einstöckig – aus terranischer Sicht verwirren sie mit Wölbungen, wo wir Ecken, und Ecken, wo wir Wölbungen erwarten würden; die Straßen sind aus Sand, da in der Hitze Vulkans ohnehin keine Asphaltierung von Dauer wäre. [dil03 u.a.]

Neben den Dingen, welche die moderne vulkanische Gesellschaft von der ihrer Vorfahren unterscheidet, gibt es auch ein kulturelles bzw. soziales Erbe, das alte Ordnungen fortschreibt. Hierzu gehören die matriarchalische Ausrichtung und die Bedeutung der Familie auf Vulkan.

So sind (wie wohl überall) Vergangenheit und Gegenwart, Überlieferung und Fortschritt miteinander verwoben und bilden gemeinsam ein vielgestaltiges Feld, auf dem der moderne Vulkanier sich bewegt. Einmalig in der Föderation ist möglicherweise das Maß an Überzeugung, mit dem die Vulkanier ihre Kultur leben.


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