– h o t )-( s p o t –
©opyright Iris Hoth
 

"All das vergiss nie!"
   Spock in "Star Trek II -
   Der Zorn des Khan"
   die Transferierung seines
   Katras an McCoy

Katra - das "gewesene Selbst"

oder       Die Vulkanier und die Unsterblichkeit

 

Da diskutieren die Menschen seit Ewigkeiten und immer noch über die Unsterblichkeit der Seele... Die Vulkanier haben sie längst! (Tatsächlich diskutieren die Menschen ja sogar darüber, ob es eine Seele denn überhaupt gebe, und was es wohl mit ihr auf sich hat... Aber so pingelig wollen wir hier nicht sein.)

Die vulkanische Seele heißt Katra, und sie ist all das, was ein Vulkanier auf mentaler Ebene Zeit seines Lebens war. Das heißt sie umfasst seine sämtlichen mentalen Fähgikeiten, Erinnerungen und Gedanken, seine psychisch-mentale Individualität und sein Selbstbewusstsein. Nach dem Tod freilich abgekoppelt vom Körper, auf den sich zeitlebens viele auch der mentalen Eigenschaften und Fähigkeiten beziehen.

Der Normalfall ist natürlich der, dass ein Katra, solange ein Individuum lebt, auch bei diesem verbleibt. Mit dem Sterben eines Individuums gehen nun eine Reihe von Praktiken einher, was man mit diesem Katra anstellen kann. Hierfür wurden auf Vulkan entsprechende PSI-Techniken entwickelt:

Der vulkanische Normalbürger gibt kurz vor seinem Ableben sein Katra an einen nahestehenden Familienangehörigen oder Freund weiter. Diese Prozedur – das Na'-Tha'thhya – gehört zum vulkanischen Ausbildungsstandard, und jeder Vulkanier sollte zur Durchführung in der Lage sein.
Darüber wie es sich für den Angehörigen oder Freund als Herbergsgeber für ein zusätzliches Selbst lebt, wird nirgends Näheres ausgeführt. Die Befindlichkeit McCoys, nachdem er Spocks Katra empfangen hatte, ist hier keinesfalls repräsentativ. Wir müssen in diesem Fall berücksichtigen, dass Spock nicht und erst Recht nicht McCoy auf diese Prozedur vorbereitet waren (Sarek räumt in diesem Zusammenhang eine Nachlässigkeit seines Sohnes ein [stIII, mci03]). Spock war sich seiner halbmenschlichen Abstammung wegen nicht sicher gewesen, ob er in der Lage wäre, das Na'-Tha'thhya zu vollziehen und hatte eine entsprechende Vorbereitung versäumt. McCoy seinerseits war der unerwarteten Ehre nicht gewachsen, da er zum einen gar nicht wusste, wie und was ihm da geschah, und er zum anderen – wie im Nachhinein bekannt wurde – sich als gegen vulkanische Katren allergisch erwies.

Die Kolinahr-Meister von Gol praktizieren die Isolation des Katras mit anschließender Konservierung in einem speziellen Behälter, dem Vrekatra. Die Vrekatren sind durchsichtige Kugelbehälter, in denen die Katren leuchten, und die in der "Kammer der alten Gedanken" aufbewahrt werden.
Eine solche Konservierung des Katras – sie wird in der Regel nur bei Hohenmeistern durchgeführt, oder bei Personen, die über besonderes Wissen verfügen – gilt auf Vulkan als große Ehre. Die Erhaltung des Katras auf diese Weise ist dauerhaft; es sind nur wenige Fälle bekannt, in denen ein Katra "starb". Mit einem isolierten Katra kann, ähnlich wie bei einer Mentalverschmelzung, Kontakt aufgenommen werden, indem man das Vrekatra berührt, so als wolle man nach den Schläfen einer Person fassen. Das Katra ist auf diese Weise im Stande, den Lebenden zwar nicht mit Tat, so doch mit Rat zur Seite zu stehen. [dil02]
Wiederum bleibt allerdings die Frage offen, wie ein Katra sich dieserart eingesperrt in einem Einmachglas fühlen mag. Vielleicht gar nicht eingesperrt, sondern befreit von den Begrenzungen eines leiblichen Lebens? Jedoch kann es nicht umherschweifen, und in seiner Kommunikation ist es auf die Hohenmeister und Adepten angewiesen, die es von Zeit zu Zeit konsultieren mögen. Der Rest der Ewigkeit ist stille Kontemplation oder... Schweigen.


T'Lahr - Hohepriesterin der
Disziplin des uralten Denkens
Bei der dritten bekannten Form des Umgangs mit dem Katra handelt es sich um das sogenannte fal tor pan – den Retransfer des Katras in den noch lebenden Körper seines Besitzers. Aus verständlichen Gründen – Denn warum sollte sich ein lebender Vulkanier von seinem Katra trennen? – stellt diese Prozedur eine absolute Ausnahme dar, und ehe sie an Spock durchgeführt wurde, gab es erhebliche Meinungsverschiedenheiten darüber, ob das fal tor pan überhaupt möglich sei – bekannt war es nur aus Jahrtausende alten Berichten, bei denen man sich nicht sicher war, ob sie nicht lediglich von Legenden erzählten – und wenn, ob es dann auch durchgeführt werden sollte. Wie wir wissen, wurde das fal tor pan von der Hohenpriesterin der Disziplin des uralten Denkens, T'Lahr, durchgeführt und das erfolgreich. [stIII, mci03]

 

*****

Derart mit
Wissen ausgestattet...
...nun ein paar
kritische Überlegungen

Im Film "Star Trek II – Der Zorn des Khan" werden wir Zeugen davon, wie Spock sein Katra an McCoy weitergibt. Anschließend betritt Spock die hochgradig verseuchte Reaktorkammer und repariert dort den Warpantrieb, wobei er sich schwerste Verbrennungen zuzieht, an denen er kurz danach stirbt.
Spock war also nach der Transferierung seines Katras in der Lage, bewusste und komplexe Handlungen auszuführen. Demnach dürfte es sich beim Katra um nichts handeln, was hier, aber nicht gleichzeitig auch dort sein kann. Was hat Spock wirklich an McCoy weitergegeben?... Ein Duplikat seines Katras? Eine Erweiterung oder eine Abspaltung desselben? Oder wurde der Transfer erst mit einer zeitlichen Verzögerung aktiv? Damit die Existenz einer Prozedur des fal tor pan überhaupt Sinn macht, ist wohl Letzteres vermutbar. Aber hier müssen wir uns als Menschen leider in Bescheidenheit üben... Das verstehen wir einfach nicht!

Überaus vertraut sind uns hingegen Fragen, die auch viele Vulkanier bewegen. Wenn nämlich das Katra weder konserviert noch weitergegeben, sondern stattdessen "dem Wind anvertraut" wird... Was geschieht dann mit ihm? Sogar unter den Kolinahr-Meistern gibt es hierzu verschiedene Meinungen, die von einer Wiedergeburt des Katras bis hin zur Möglichkeit seines völligen Verlustes reichen. [dil02]
Andererseits gibt es auch vereinzelte Behauptungen, dass gelegentlich Vulkanier die "Stimmen Anderer" (nämlich Verstorbener) über den Tod hinweg "hören" können, oder dass eine Partnerschaftsbindung auch über den Tod hinweg bestehen kann [dua02]. Dies würde voraussetzen, dass das vulkanische Katra – ähnlich wie es mitunter von der menschlichen Seele angenommen wird – auch nach dem Sterben eines Individuums intakt bleibt.


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Von der Seele zum Sex: das Pon farr