©opyright Iris Hoth
Telepathie und mentale Schilde
Während die Mentalverschmelzung eine individuell zu erlernende PSI-Technik darstellt, ist die sie ermöglichende grundlegende Fähigkeit, die Telepathie, den Vulkaniern angeboren.
In der Regel gelten Vulkanier als Berührungstelepathen. Es gibt jedoch zahlreiche Hinweise darauf, dass telepathische Signale auch ohne physischen Kontakt empfangen werden oder gesendet werden können. Telepathisch hoch begabte Vulkanier (zu denen auch Spock zählt) sind unter Umständen in der Lage, einem Anderen Gedanken als die eigenen zu suggerieren. Dies gelingt durch Heraufbeschwörung entsprechender Vorstellungsbilder, z.B. einer Pseudoberühung, und Projektion dieser in die mentale Sphäre der anderen Person [dew02 u.a.]. Wie bereits besprochen, variieren die diesbezüglichen Fähigkeiten mit dem individuellen PSI-Faktor und natürlich auch dem entsprechenden Ausbildungsstand einer Person.
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In der Episode "Krieg der Computer" [tos23] lockt Spock die Wächter telepathisch in die Falle. |
Bekanntlich besitzen ja auch Menschen ansatzweise telepathische Fähigkeiten. Jedoch hat die Evolution bei Menschen andere Arten der Kommunikation gefördert, so dass ihr telepathisches Talent entweder degenerierte oder – was wahrscheinlicher ist – sich nie nennenswert ausprägte. Hierüber mag hinwegtrösten, dass die positive Auslese der Evolution eigentlich immer jene Eigenschaften betrifft, die dem Überleben einer Spezies, also ihrer Anpassung an den jeweiligen Lebensraum, am dienlichsten ist. Wenn Menschen keine Telepathen sind, dann deshalb, weil entsprechende Fähigkeiten bis heute für sie keinen besonderen Vorteil erbracht hätten.
Ungeachtet dessen fällt auf, dass Vulkanier regelmäßig mit Eigenschaften gesegnet sind, die auch auf der Erde entweder real oder zumindest einem ideellen Konzept nach vorhanden sind. Es liegt natürlich daran (um dies an dieser Stelle einmal in Erinnerung zu rufen), dass die Vulkanier eine menschliche Erfindung sind und auf sie zunächst eine Reihe von "Wunscheigenschaften" der Menschen projeziert wurden. Erst die weitere Ausformulierung der vulkanischen Art und Kultur führte dazu, dass auch kritische Eigenschaften unterstellt wurden, und zu einer ebenfalls kritischen Auseinandersetzung mit jenen Fähigkeiten, die auf den ersten Blick so wünschenswert erscheinen.
Telepathische Fähigkeiten scheinen insbesondere da sinnvoll, wo Individuen einer Spezies räumlich weit voneinander getrennt sind (es sei denn, sie können diese Entfernungen auf andere Weise überbrücken, wie z.B. die irdischen Wale mit ihrem Gesang), oder wo eine Kommunikation unabhängig von Sprachkonzepten erforderlich ist. Aus der vulkanischen Kultur ist die Telepathie nicht wegzudenken, und gerade im Umgang mit fremden Spezies birgt sie sicher erhebliche Vorteile. Sie hat jedoch auch ihre negativen Aspekte.
mentale Schilde
So würde ein Vulkanier – und bei unausgebildeten Telepathen ist dies der Fall – bei physischem Kontakt von den Gedanken und Gefühlen der anderen Person regelrecht überflutet, oder er näme – abhängig von seiner individuellen telepathischen Sensualität – die Gedanken ihn umgebender Personen als ein ständiges Hintergrundflüstern oder auch aufdringliches Geschrei wahr. Aus diesem Grund vermeiden Vulkanier physische Kontakte und haben außerdem mentale Disziplinen entwickelt, um sowohl ihre eigenen Gedanken abzuschirmen als auch um sich gegen den "Beschuss" durch fremde Gedanken zu schützen. Interessant ist in diesem Zusammenhang sicher die Überlegung, inwieweit die fast schon extreme Wertschätzung der Privatsphäre unter Vulkaniern vielleicht gerade auf deren besondere Verletzlichkeit in einer telepathischen Umgebung zurückgeht.
Das Vedra-prah gehört zu den Disziplinen, die der Errichtung und Stabilisierung mentaler Schilde dienen, wie sie auch erforderlich sind, um im Rahmen einer Mentalverschmelzung die Tiefe der Verbindung zu kontrollieren. Auch eigene Empfindungen, beispielsweise Schmerz, lassen sich mit Hilfe des Vedra-prah kontrollieren. Allerdings erfordert die Anwendung aller mentalen Disziplinen auch eine gewisse Anstrengung. Zum Beispiel bei Krankheit oder extremem Stress kann es zu Situationen kommen, in denen selbst ein Vulkanier diese Anstrengung nicht mehr aufbringen kann. [cri01]
