– h o t )-( s p o t –
©opyright Iris Hoth
 

nach der Auferstehung

"Mir hat er besser gefallen, bevor er gestorben ist. Alles, was er einst besaß, das ihn zu mehr machte als einem grünblütigen Computer, haben sie diesmal weggelassen."
(McCoy in "Star Trek IV – Zurück in die Gegenwart" von Vonda N. McIntyre [mci04])

Die Rückkehr zu den Lebenden ist – wie man sich denken kann – keine einfache Sache. Auch nachdem Spocks Erinnerungslücken sich allmählich geschlossen haben (ob vollständig, ist unbekannt), bleibt es für ihn schwierig. Einerseits hat McCoy tatsächlich Recht: Viele menschliche Gepflogenheiten, mit denen Spock vor seinem Sterben vertraut war, sind ihm nun erneut fremd. Aus einigen Gesprächen und Szenen geht hervor, dass er den menschlichen Habitus nicht mehr versteht und der menschlichen Denkweise nicht folgen kann. [mci04]

Andererseits hat die lange und intensive Erfahrung der Geistverschmelzung mit McCoy in Spock ein tieferes Verständnis für die Menschen geweckt, als er es je vorher besaß.

"Nach der anhaltenden Erfahrung, seinen Geist mit dem McCoys zu teilen, hatte Spock allmählich gelernt, wie er sich unter Menschen entspannen und geistig jenes Stadium erreichen konnte, das McCoy als "sich selbst nicht allzu ernst nehmen" bezeichnete. Allmählich verstand Spock sogar den Humor der Menschen."
(aus "Star Trek V – Am Rande des Universums" von Jeanne M. Dillard [dil05])

Darüber ob es sich bei diesen widersprüchlichen Aussagen tatsächlich um ein "Einerseits – Andererseits" oder um ein "Zunächst – Aber dann" handelt, kann man nur spekulieren. Denkbar ist, dass Spock auf der Grundlage eines nun tieferen Verständnisses der Menschen umso mehr von wiederum abweichenden Verhaltensweisen irritiert war... Denn man kann ja beileibe nicht behaupten, dass menschliches Verhalten sich durch eine besondere Regularität auszeichnen würde.
Denkbar ist aber ebenso, dass es seine Zeit brauchte, bis Spock die aus der Verschmelzung mit McCoy gewonnenen Erkenntnisse wirklich integrieren konnte.
Von Spocks Neustart unter den Lebenden wissen wir nur, dass der Umgang mit Menschen und auch sein neues Verständnis ihrer Art für ihn sowohl hilfreich als auch mitunter unangenehm oder peinlich war. Der Konflikt seiner gemischten Abstammung war, nachdem er an einem Menschen quasi unmittelbar partizipiert hatte, vielleicht stärker als je zuvor. Diesmal schlug Spock jedoch einen anderen Weg ein. Er wählte nicht mehr die Unterdrückung seiner menschlichen Eigenschaften, sondern versuchte, diese in sein Wesen zu integrieren.


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