– h o t )-( s p o t –
©opyright Iris Hoth
 

Begegnung mit V'ger

Hier im Bordlazarett war es gewesen, wo Spock aus dem
tiefen Schock erwacht war, den er durch seine
Gedankenverschmelzung mit V'ger erlitten hatte. Und in
jenem unkontrollierten Augenblick hatte er Kirks Hand ergriffen und durch das "einfache Fühlen" die Sterilität von V'gers gewaltiger und entsetzlicher Logik erkannt. Und die Sterilität seines eigenen Versuchs, die absolute Nichtemotion von Kolinahr zu erreichen...
Der Vulkanier, der Kolinahr als Gegenmittel zu seinem Schmerz suchte, und der noch immer in ihm geblieben war, versenkte sich in tiefe Meditation, in langes Schweigen. Der Fremde, der zu ihnen [auf die Enterprise] zurückge- kommen war, war noch immer nicht ihr alter Spock, der normalerweise geneckt, aufgezogen und gereizt werden konnte, und der alles auf die ihm eigene, vul- kanische Art zurückgab.
(aus "Das Prometheus-Projekt" von Sandra Marshak und Myrna Culbreath [mar+cul01])

 

Viele werden die Szene kennen und sich an sie erinnern, in der in "Star Trek – Der Film" [stI], nachdem die Enterprise gestartet ist und dem monströsen Objekt entgegenfliegt, das die Erde bedroht, Spock die Brücke betritt. Wie Zorro, wie ein schwarzer Ritter mit unbewegtem Gesicht und ohne ein einziges übeflüssiges Wort zu verlieren. Die Freude seiner ehemaligen Kameraden, auch Kirks, prallt an ihm ab wie ein Squashball an der Wand; Spock bleibt völlig ungerührt. In diesem Moment erscheint Spock nicht einfach emotionslos, sondern stählern und abweisend, und die kalte Abfuhr, die er allen Begrüßenden mit seiner starren Maske erteilt, lässt deren Freude gefrieren.

Zweifellos ist es für Spock nicht einfach, auf die Enterprise zurückzukehren. Eben noch den Exerzitien des Kolinahr unterworfen, gerade durch den mentalen Kontakt zu V'ger und zu Kirk um die Erfüllung seines größten Wunsches betrogen. Aus der stillen, logischen Umgebung Gols herausgerissen, um sich im Umfeld von Menschen und deren brodelnden Gefühlen wiederzufinden. Das Aufeinandertreffen der Welten entlädt sich in dieser Szene wie ein Blitz... ein eiskalter Blitz allerdings, der keine Entspannung nach sich zieht. Jedenfalls nicht zunächst.

Spock findet bei dem Abenteuer mit V'ger noch nicht zu seiner alten Gelassenheit zurück... geschweige denn zu einer neuen, vielleicht reiferen Gelassenheit. Aber immerhin schmilzt die Begegnung mit der Sonde seinen undurchdringlichen Panzer der Abwehr.

In gewisser Weise ist Spocks Begegnung mit V'ger eine Begegnung mit sich selbst. "Ist dies alles, was ich bin?" fragt V'ger und verblüfft Spock mit der Erkenntnis, dass für ihn die Emotionslosigkeit des Kolinahr nicht Befreiung, sondern die Reduktion und Aushöhlung seines Wesens bedeutet hätte. Als Spock über V'ger lacht, lacht er über sich selbst.

Spock hat eine mentale Verbindung zu V'ger, und

"inmitten der Logik und des Wissens spürt er Gefühle, Verwunderung, eine sonderbare Verzweiflung. Wie konnte etwas, das über so viele Kenntnisse verfügte, verwirrt sein? Und wonach suchte es – angetrieben von Verzweiflung? Dieses gigantische und trotzdem leere Wissen..."

Als Spock die Natur von V'ger erkennt, lacht er.
(modifiziert aus "Star Trek - Der Film" von Gene Roddenberry [rod01])


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