Alles ist offen
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Die von dem an sie selbst gerichteten Anspruch, Zuversicht zu verbreiten sonst eingegrabenen Mund-Nase-Falten der besserwissenden Nachbarin sind offen heute.
Warum?
Das hängende, einen leicht dümmlichen Eindruck erweckende Kinn läßt eine wohltuend entspannte Athmosphäre entstehen.
Was ist los?
Der Blick scheint den Horizont hinter sich zu lassen während sie die Kleider ihrer Kinder in der milden Vormittagssonne sorgfältig zusammenlegt.
Mmh.
Die Phantasie beginnt zu rattern.
Vor einer Stunde war der Briefträger bei ihr.
Vielleicht hat der sie auf der Waschmaschine durchgenudelt. Sollte sie sich öfter gönnen, das ausgetrocknete Luder, hehe. Ihr Mann, mittlerer Angestellter bei den Stadtwerken, erweckt dagegen mehr den Eindruck des gutmütigen Versorgten.
Wahrscheinlicher ist jedoch, daß ihr der Postbote eine Nachricht zugestellt hat.
Welche?
Die feuchten, glänzenden Augen zaubern den Charme eines verträumten Mädchens in die sonst eher harten und klaren Züge.
Also doch das Nudelprogramm.
Nach sage und schreibe, armbanduhrüberprüften zwanzig Sekunden läßt sie ein vom Herbstwind in den Wäschekorb gewehtes Blatt versonnen lächelnd aus der Hand gleiten.
Jetzt langts.
"Äh, tschuldigung. Fr. ..." (Zensur)
Sie schaut mich an wie Lady Di die Preesefotografen bei ihren ersten öffentlichen Auftritten.
"Äm, stör ich Sie gerade?"
Das erste Mal, seit wir vor drei Jahren hierherzogen, scheint sie mich offen anzuschauen, während sich bisher die selbstgewisse Klar-Sicht ihres Muster-Prüf-Programms wie eine Folie über unsere Kontakte gelegt hatte.
"Ja?"
(c)1998 Michael Heinisch
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