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Michael Heinisch: Lyrik


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Abendspaziergang

eine kleine Hexe
die spricht mich abends an
sie gibt mir ein Lächeln
ich geb ihr
Feuer

ich hüpfe wieder weiter
ein Auto hält an
wie wärs mit uns beiden
die ist mir nicht ge
heuer

ein Bierchen im Cafe
das Lächeln steckt an
ist hier noch ein Platz frei
Na klar

wunderschöner Tag heut
ihr Blick macht mich an
das kann man wohl sagen
die Eier werden stramm

ich warte auf mein`n Freund hier
aja
ich trinke dann mein Bier leer
viel Spaß noch, dann

die Luft ist warm noch
ich atme die Nacht
mir ist wohl nach Singen
Pfeifen tuts auch

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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Ohne Worte

Ich schau dir in die Augen
seh ein Silberland
ein Lächeln will verweilen
hält dem Zagen stand

ein Wagnis immer wieder
wie uns ein Leuchten band
wenn Blicke sich berühren
flimmernd von Land zu Land

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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Willenlos

das Auge zittert Grenzen
ein Wille trägt das Licht
es scheiden sich die Geister
wer sucht der findet nicht

letztens hat der Boden
gelassen und sacht
uns alle gehalten

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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Still leben

Wolken Himmel zarter
Hauch schwebt Elefanten
im Sinn schwerelos
vergangene Zeit steht
still ein Wunder
daß die Füße
auf dem Boden
bleiben

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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schauinsland

meine Haut ist der Spiegel
gekräuselte Oberfläche eines Weihers
Siehst du
dein flirrendes Bild
oder mein Unterwassergeflecht
Schau
ein Frosch springt ins Wasser
die Bilder verringen
ein plötzlicher Regen
das Wasser vergraut
ein Sturm peitsch hernieder
der Schlamm wühlt auf
Schau
am Morgen danach
- Stille

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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Do you like pina collada?

Ich geh über die Strasse
pfeift schon wieder ein girl
Oh - ich könnt schreien
sehn die nur meinen Arsch

steht ne Gruppe von Mädels
ooch - schau, ist der süß
Oh - ich könnt schreien
bin ich etwa ein Eis

setz mich in ein Cafe. He,
wie wärs mit uns beiden?
Oh - ich könnt schreien

zu dir oder zu mir?

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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Logorrhoe

hingefegt und teuer
alle Worte sind so zahm
tumbe Zunge richtet
Lichter
ist doch auch egal

immer wieder
weint der Clown

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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braun

ein leiser Wind
rührt in den weichen Teilen

während die Hitze
über den Gräbern
der abgetriebenen Gedanken

still steht

 

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So nette Gleiter

Ich weide vor mich hin
ein weites Land liegt brach
verlassen ist die Schmach
es sei ein Neubeginn

warten will ich fürderhin
drauf und dran und nach und nach
nehm ich Gemach und Ungemach
wo immer ich bin, ich bin

die Wolken ziehen weiter
formen eigne Bilder
im Grunde bin ich heiter

ein absichtsloser Gleiter
im Wiegen ist es milder
nie war ich bereiter

 

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So nette Weiber

es will mir endlos scheinen
wo führt der Weg mich hin
es hilft ja doch kein Greinen
so trott ich vor mich hin

so lang schon auf den Beinen
und immer irgend zwischendrin
könnt ich mich mal vereinen
mit - einer Bauchtänzerin

so geht ein Weib, ein neues kommt
und jede will ihr Recht
die eine jagd, die andre frommt

was ist das nur für ein Geschlecht
das nie und nie genug bekommt
es zieht gar mächtig im Gemächt

(c) 1999 Michael Heinisch

 

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