ErmittlungenCopyright Iris Hoth, 1998zur Navigation
Dieser Text – ebenso wie die "Drei Konstanten" – entstand als einer von vielen, die 1998 in der Newsgroup de.etc.schreiben.prosa (damals noch de.alt.geschichten) die Originalstory "Cherchez la femme" von Hans Kapeller variierten. Aus urheberrechtlichen Gründen kann ich den Originaltext hier leider nicht anbieten, er (oder eine spätere Version davon) ist jedoch derzeit (11/01) noch zu finden unter: Kap's "Cherchez la femme"
Den Beamten fiel es schwer, keine Regung zu zeigen.. Insbesondere die Frauen standen mit betont ausdrucksloser Miene herum. Das Problem erwies sich als ein ganz anderes. Nach ein paar Tagen Ermittlungsarbeit und Kontrollen hatten sie die Daten von vier Frauen. Alle hießen sie Rita, waren zwischen siebzehn und einundzwanzig Jahren alt, sahen der Rita aus dem Video äusserst ähnlich, hatten kein Alibi und gaben an, am Hergang beteiligt gewesen zu sein. "Das gibt's doch gar nicht" war die Meinung des Kommissars. "Mit so was kann man doch nicht angeben." Rita Numero Eins. Siebzehn Jahre alt, wohnte noch bei den Eltern, zerstrittenes Eheleben, um das herum auf dem Boden in der zu kleinen Wohnung noch zwei kleine Geschwister Rita's krabbelten. Zwischen Bierflaschen und Kochtöpfen. Schule und die erste Lehre abgebrochen, aber "Das Leben macht Spass" sagte sie. "Und wenn ich erst mal da raus bin, zeig ich's denen." Nummer Zwei, wenig älter, würde im nächsten Jahr ihr Abitur machen.
Dann auf die Uni, Pharmazie wollte sie studieren - "Das interessiert
mich halt" - und erfolgreich sein. Rita die Dritte. Eindeutig depressive Tendenzen, suizidgefährdet,
arbeitete in einem Buchladen, abends war sie immer unterwegs. "Der
Franko ist einfach nett. Zu mir jedenfalls isser nett. Was er sonst
noch macht, is mir egal." Nummer Vier schließlich. "Ach wissen Sie", wobei sie die Beine
lässig übereinander schlug "nicht daß ich mich an so was beteiligen
würde, an einem Bruch meine ich, aber auf die ganze Moral is doch
geschissen. Schließlich muss man zusehn, wo man seinen Spaß
herkriegt. Mit den Freiern macht's meistens keinen Spaß. Die können
doch nur nullachtfuffzehn, und wenn sie was anderes wollen, ham sie
schon vom nur dran denken nen Abgang." Ausdauernde Verhöre ergaben indes in keinem Fall, daß eine der Frauen
log. Aber sie müssen lügen, grübelte der Kommissar, drei von
ihnen müssen lügen. Schließlich veranlasste er eine
Gegenüberstellung. Eine Reihe von sechs jungen Männern trat an,
Franko darunter als Nummer Zwei. Alle vier Frauen erkannten Franko,
und auch Franko, nachdem man auf die Wand verzichtete, erkannte jede
von ihnen. Gegenüberstellungen mit Charly und Hanky brachten das gleiche Ergebnis. Die letzte Idee des Kommissars war dann tatsächlich die Leibesvisitation. Eine Ärztin untersuchte alle vier Frauen, nahm sie gründlichst in Augenschein. Ein wenig wunderte sie sich über den Auftrag und worauf sie besonders zu achten hätte, erstattete aber ordentlich Bericht. "Sie hatten Recht" erklärte sie. "Jede der Frauen hat grosse Brüste und nach entsprechender Manipulation Brustwarzen" - nach einem passenden Wort suchend - "Brustwarzen wie Cornichons."
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