Macherin-Gedicht
Joi! War ich blau!
Hä? Was liegt diese Frau...?
Das gibt's ja wohl nicht!
Was'n mieses Gesäß?
Was'n blödes Gesicht!
Liegt se krumm hier im Bett!
Um die Hüften so fett!
War se gestern noch schön?
In der Bar war's zu dunkel!
Aber nu kann se geh'n!
Jetzt wach endlich auf!
Ich steig nich mehr drauf!
Hallo! Ich will dir winken!
Scheiße, die Lady ist tot!
Wird'se bald stinken...
Im Großen und Ganzen
Im Großen und Ganzen
Bleibt doch alles gleich:
Amor schießt auf schnoddrige Fassaden,
Auf hiphop-Girls und techno-Lümmel
Und trifft der Pfeil, werden die Knie weich
Und laut erschallt die Liebesbimmel!
Es wird, je nachdem,
Mal gröber gebalzt,
Mancher schreibt Herzblut auf zartes Papier.
Exponiert wird das Hinten und Vorn,
Hilft das auch nicht, wird gesanglich geschmalzt.
Hat man gewonnen oder verlor'n?
Im Großen und Ganzen
Hat man nie verlor'n.
Wenn auch Rotz und Schnodder in Strömen laufen,
Im Ofen die lieblichen Verse braten :
Du kannst doch lieben! Schreib' dir das hinter die Ohr'n!
Komm schon! Lass' die Neue nicht warten!
Oder doch lieber anders
Mein' Oma kennt den Handkuss nur
Mein' Mutter schon mit Zunge
Das ist doch fad, ich bin so frei!
Der Jochen pumpt's Rosettchen voll!
Das ist ein lieber Junge
Mein' Oma will den Schnupftabak
Mein' Mutter schon die Camel
Das ist doch fad, ich bin so frei!
Der Jochen bringt den Koks vorbei!
Den streu' ich auf die Semmel
Mein' Oma lässt nur'n Opa ran
Mein' Mutter auch den Nachbarn Heinz
Das ist doch fad, ich bin so frei!
Mein' Arsch kennt schon die ganze Stadt
Den Rest auch Köln und Mainz
Ich bin so frei und unbeschwert
Und wie ich meine alten hasse!
Ich koks und ficke wann ich will!
Und blas' ich noch den Lehrerschwanz,
Schaff' ich die sechste Klasse!
Springen wir!
Tief da unten, an dem Gulli
Steht die Mame mit dem Pulli:
"Jingl! Wirst dich noch erkälten
Auf dem Flug in and're Welten!"
"Sei nur ruhig Mameleben!
Der Flug ist kurz, ich spring mal eben!"
"Oih Gewalt", schimpft jetzt der Tate,
"Hast bezahlt die letzte Rate?"
"Tateleben! Ich schmeiß a Scheck!"
"Du Idiot! Der fliegt doch weg!"
Die Mischpoche steht im Kreise
Alle redden, und nicht leise.
Oih weh! Ich seh den Rebbe laufen!
"Schlemil! Soll ich dir a Fallschirm kaufen?
Du könntest - G'tt behüte -fallen!
Und auf die Mischpoche knallen!"
"Spring auf die Tante", ruft der Tate
"Wos?" sagt die Tante, "warte!
Ziel genau auf Onkel Ben!"
"Haisst e Frechheit! Gut, ich renn'!"
Die Mischpoche streitet munter
Und ich steig vom Dach hinunter
Sie redden auf mich dies und das!
So macht a Selbstmord keinen Spaß!
Springen wir?
Niemand hat gesagt:
Wenn du einmal springen willst,
Spring in unsere Arme.
Niemand.
Ich klebe an der Wand
Und der Wind ist eisig.
So hab ich's mir nicht vorgestellt.
Kein Wind darf sein
Und die Sonne muss scheinen.
Seh ich meine Mutter weinen?
Ich kann nicht mehr nach unten seh'n
Ob sie alle "spring nicht" rufen?
Der Wind treibt meine Tränen fort.
Noch einmal fällt mein Blick hinunter.
Jetzt hängen sie an meinem Leben.
Die Gemeinsamkeit der kleinen Landmenschen
Grad diesen Neger hatt' ich lieb
Weil er in der Großstadt blieb.
Die vielen Türken, die wir lieben,
Sind gottseidank zu Haus geblieben.
Im Zuchtverein sind's tolerant:
Da putzt a Türkin ganz charmant.
Die werkelt fein in den Toiletten
Und hat ein' Hintern, einen fetten.
Nur die Großstädter sind böse:
Schrei'n 'Türken raus' und mit Getöse
Schimpfen's auf Neger und Mulatten,
Die wir, dem Herrn sei Dank, nie hatten.