Eine dynamische Beziehung kündigt sich an...
Als ich im Sommer 2006 den Zuzug einer dritten Katze plante, dachte ich, dass im glücklichsten Fall diese Dritte eine Brücke schlagen würde zwischen Blue und Fellow. Meine beiden Katerchen waren einander ja nicht unsympathisch, aber seit Jahren lebten sie eher so nebeneinander her ohne allzu viele Berührungspunkte, wenn nicht gerade Blue wieder einmal seinem Missmut Ausdruck verlieh, indem er Fellow jagte. Dann zog Daleth bei uns ein, die Wohnung belebte sich, und tatsächlich... sie schien die erhoffte Brücke zu schlagen. Denn fortan waren alle drei einander näher, als die Katerchen dies in den vergangenen Jahren noch gewesen waren, nachdem sie die jugendlichen Spielereien hinter sich gelassen hatten. Mit Daleth zogen auch diese Spielereien wieder ein: das Tatzen und Necken, Nachlaufspielen und Kuscheln.
Aber als im Oktober 2007 Fellow starb und Blue und Daleth plötzlich aufeinander verwiesen waren, da bemerkte ich: In dem ganzen Jahr davor war nicht Daleth, sondern Fellow war die Brücke gewesen, der ausgleichende und ruhende Punkt in der kleinen Katzenfamilie.
Blue und Daleth sind einander ja nicht unsympathisch...
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Aber alltägliche Realität war/ist dies...
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Auch einvernehmliches Rumliegen kommt ja durchaus vor...
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Aber alltägliche Realität...
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Ein neuer Karton...
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And
the
winner
is......
Einem kleinen Postpaket, das eine entfernte Freundin mir im Winter 2007 zukommen ließ, verdanke ich die Entdeckung, dass es für meine Fellnasen etwas noch Himmlischeres gibt als Katzenminze, nämlich Baldrian. Das damit gefüllte Spielzeug war schnell zerrupft und das schwarze Gebrösel im ganzen Zimmer verteilt. Selten habe ich meine Süßen so leidenschaftlich und wonnig gesehen. Diese Entdeckung verlangte natürlich nach einer wiederholten Erfahrung mit...
Baldriankissen
Alltägliche Realität unter nicht alltäglichen Umständen
Viel später..............
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Kleine Idyllen...gab und gibt es zwischen all der Balgerei auch. Denn schließlich macht das viele Balgen müde. |
| Und es ist ja auch nicht so, als ob Blue und Daleth einander nicht leiden könnten... |
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Aber ein bisschen täuschen diese Bilder denn doch... viel mehr jedenfalls als die Zeugnisse der zahlreichen Balgereien. Denn obwohl Blue und Daleth einander mögen – davon bin ich überzeugt – liegt da ein Konflikt in den verschiedenen Temperamenten.
Blue ein bisschen eigenbrötlerisch, zwar gesellig, aber doch gerne ein paar Hand breit weg vom Geschehen. Und auch wenn er manchmal wie ein Wirbelwind durch die Wohnung stiebt, täuscht nichts darüber hinweg, dass seine zahlreichen Krankheiten an ihm zehren und ihn ruhiger gemacht haben. Nur seiner manchmal missmutigen Laune tut das keinen Abbruch. Und wie eh und je verleiht Blue seinem Missmut dadurch Ausdruck, indem er Katzen verhaut... früher Fellow, dann Daleth. Und so gerne Daleth ihm das heimzahlen würde, so recht hat sie gegen Blue keine Chance. Gut ein Kilo Kampfgewicht macht da den Unterschied.
Und Daleth... das blühende Leben! Vital, verspielt, gesellig... und völlig unausgelastet. Und je mehr ich mich mit ihr beschäftigte, umso mehr forderte sie auch wiederum ein. Die Spielstunden nach einem langen Arbeitstag waren nicht ausreichend. Sobald Blue sich mit seinen Krankheiten so weit stabilisiert hatte, reifte daher in mir der Entschluss: Daleth braucht eine Freundin.
Ich habe mit Blue und Daleth Familienrat gehalten, und beide waren dafür. Daleth voller Freude ("Au ja, aber nur wenn ich die Prinzessin bleibe!"), Blue mit gesetzter Gelassenheit ("Mach doch nicht so ein Aufhebens. Es ist doch nur ein Mädchen!")... Beides – Vorfreude und Gelassenheit – hielten natürlich nur genau so lange, bis das "nur ein Mädchen" bei uns einzog.
Aber vorher war noch einiges zu erledigen.
– – – ENDE – – –
