29. September 2006 — Kurz vor 23 Uhr breche ich zum Flughafen auf, um dort unseren Familienzuwachs abzuholen. Ich bin natürlich viel zu früh, denn das Flugzeug landet erst um 23:50 Uhr, und bis die Flugpaten durch die Passagierkontrolle sind, vergeht eine weitere zähe Stunde. Jede Menge Transportboxen haben die dabei. Die kleinste ist für mich. Und weil sie als kleinste Box auf dem Stapel natürlich ganz oben steht, komme ich auch als Erste dran. Meine erster Gedanke: "Was für eine lächerlich kleine Transportbox!" Und dann, nachdem ich einen ersten scheuen Blick ins Innere gewagt habe: "Was für eine winzige Katze!" Meine Katzen haben sich geweigert, für ein Gruppenfoto zu posieren. Zum Größenvergleich daher also ein Bild der Boxen (die Katzen muss man sich einfach reindenken): links und rechts die Katerboxen, Daleths Box in der Mitte. |
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Also hat man da zwei Kater, und dann kommt eine dritte Katze dazu (die neben abgebildeten Akteure). Und aus dem bis dahin harmonischen Zwei-Katzen-Haushalt soll ein harmonischer Mehrkatzenhaushalt entstehen. Der geneigte Katzenfreund weiß natürlich, dass so etwas nicht einfach ist. Ich wurde denn auch mit allerlei Vorschlägen eingedeckt, wie man so eine Zusammenführung gestalten kann, und ich hatte mich auf alle erdenklichen Schwierigkeiten gefasst gemacht und auch schon mal das Notfallset besorgt, um eventuell zerfetzte Ohren wieder zusammen zu kleben. Aber nichts, nichts von allem wurde wahr. Genau genommen: Die Zusammenführung vollzog sich geradezu enttäuschend einfach. Also nicht, dass ich deshalb wirklich enttäuscht gewesen wäre (in Wahrheit war und bin ich sogar sehr froh), aber so konnte ich natürlich auch gar keines dieser spektakulären Bilder machen — Sie wissen schon: Die Samtpfote wird plötzlich zum wilden Tier, das sich fauchend und spuckend mit angelegten Ohren und gesträubtem Fell für den Angriff oder dessen Abwehr rüstet... Nichts davon geschah. Lediglich Daleth stimmte in den ersten Tagen nach ihrer Ankunft regelmäßig einen tiefkehligen Sirenengesang an... In menschlichen Ohren klangen ihre Töne nach höchstem Staunen (oh! oh! oh!), in den Ohren meiner Kater hatte dieser Gesang wohl eher eine andere Bedeutung, die in stimmliche Drohgebärden gekleidete Angst: "Bleibt mir bloß vom Leib!" Das haben die Kater respektiert. Mehr als das. Gleich am ersten Morgen scheuchte Daleth die Jungs erst mal aus dem Schlafzimmer, aus dem sie mich wie gewohnt abholen wollten. Ein Fauchen, ein paar schnelle Schritte auf die Kater zu, und weg waren sie. |
Ein bisschen durch den Wind waren die drei dann doch...
Fellow suchte Zuflucht unterm Bett, und vor lauter Stress offenbarte er sogar seine Alien-Natur.
Und auch Blue flüchtete sich an ungewöhnliche Orte...
...um sich dann zu wundern, wie er da eigentlich hingeraten war.
Der Neuzugang wurde aus sicherer Distanz kritisch beäugt.
Aber schon am 5. Tag nach Daleths Einzug tat sich Erstaunliches.
Ich gebe zu, dass ich, um das zu toppen, hier etwas nachgeholfen habe. Nachdem alle drei sich zur Schmusestunde um die Oberkatz versammelt und es sich gemütlich gemacht hatten, hab ich mich von der Katzendecke geschlichen und schnell dieses Foto gemacht.
Wenn wir glauben, wir wären für unsere Katzen das Zentrum des Universums,
...dann irren wir uns. In Wirklichkeit sind unsere Katzen Aliens, die uns großzügig (und liebevoll) in ihrer Nähe dulden.
Catwalk auf den Balkon.
...wo Blue und Daleth sich erst mal einvernehmlich über die Tradeskantie hermachen.
Fellow guckt durch die Blume zu.
Und später auch Blue (geschützt hinter Glas), während Daleth weiterhin den Balkon verunsichert.
Noch nicht ganz richtig, wir sehen (von links nach rechts):
Blue an Fellows Napf,
Fellow an Blues Napf,
Daleth an Daleths Napf.
(Man achte auf die Alleinstellung von Daleths Napf, zu erkennen am abgetrennten Küchentuch.)
Aber immerhin: Zum ersten Mal fressen alle drei gemeinsam und ohne sich voneinander gestört zu fühlen.
Und das gibt nun wirklich Grund zur Begeisterung: Jede/r vor dem ihr/ihm zugedachten Napf.
Daleth an Daleths Napf
Blue an Blues Napf und...
*ups*... Fellow an Daleths Napf (unschwer zu erkennen an der Alleinstellung des Napfes). Na gut, wir üben noch!
Immer noch 9. Tag — Da tut sich was.Erst mal gucken.....
(Wer kann diesen Augen widerstehen?)
Dann mal hingehen...
Aber noch scheint es sicherer, sich für den Krümel auf dem Teppich zu interessieren :–)
13. Tag — Das sieht doch schon sehr einvernehmlich aus.
– – – ENDE – – –